Ein Kleid für Rapunzel, Installation auf vier Ebenen, Mühlenturm, Geldern, 2009

2. Ebene

totem

2008, Papier, Text, Bleistift, Blei, Foto, 50*70 cm

o.T.

2008, Papier, Linolschnitt, Text, Acryl, Bleistift, 50*70 cm

“Der Naturebene mit ihren positiv besetzten Traumvisionen folgt auf der zweiten Etage des Mühlenturms ein Objekt, dass  an im Krieg zum Einsatz gebrachte Leichensäcke erinnert und  den Titel “body-bag oder das vierte Gebot – unerfüllbar” hat. Es handelt sich dabei um eine von der Künstlerin aus dünnen Papierstücken zusammen genähte Hülle. Wie ein nach oben offener Cocon baumelt dieser Sack von der Decke. Die von den Nähten übrig gebliebenen Fäden sind zu einem losen Netz verknüpft und hängen an der papiernen Hülle herunter. Über den Titel bzw. das vierte Gebot (Du sollst Vater und Mutter ehren...)  erschließt sich der tiefere Sinn dieses Objektes. Die Eltern erscheinen ab dem Augenblick nicht mehr im Märchen, wo die Forderung der Zauberin ausgesprochen wurde. Von Rapunzel aus gesehen, sind ihre Eltern nicht mehr existent. Warum also sollte Rapunzel sie ehren und lieben, wo diese sie doch ohne Zögern weggegeben haben?"  Von Türmen und anderen Gefängnissen – zu Jutta Rohwerders Ausstellung “Ein Kleid für Rapunzel”. Dr. Ulrike Becks-Malorny, Kunsthistorikerin, Bonn